Dienstag, 2. Juni 2009

Lahm: «Der wichtigste Transfer ist van Gaal»

Nach dem Fehlschlag mit Jürgen Klinsmann sieht Fußball-Nationalspieler Philipp Lahm die Verpflichtung von Louis van Gaal als Weichenstellung für eine erfolgreiche Zukunft des FC Bayern München an. «Der absolut wichtigste Transfer ist der Trainer», sagte Lahm in einem Interview der «Süddeutschen Zeitung» (Dienstag) und lobte auch das große Potenzial in der Mannschaft.

«Der Trainer wird viel mehr herausholen aus ihr als im vorigen Jahr. Wenn die Taktik stimmt, ist mehr gewonnen als durch viele Transfers.» Van Gaal stehe «für ein Spielsystem. Ich bin sehr zuversichtlich, dass er bei uns Ordnung, Disziplin und taktische Vorstellungen vorgibt.»
Lahm betonte, er verbinde «große» Hoffnungen mit van Gaal, der seit Montag für ein paar Tage in München weilt. Personelle Planungen sollen durchgesprochen werden, dazu wird sich der 57-jährige Niederländer das Leistungszentrum an der Säbener Straße anschauen.

Vereinspräsident Franz Beckenbauer freut sich schon jetzt auf den renommierten Coach sowie Neuverpflichtungen wie die von Mario Gomez, Ivica Olic oder Anatolij Timoschtschuk. «Man hat aus der abgelaufenen Saison gelernt. Van Gaal ist derjenige, den man sich gewünscht hat.
Er ist ein Fußball-Fachmann, ein Fußball-Lehrer, der seine Vorstellungen um- und durchzusetzen versteht. Ich hoffe, dass es diesmal funktioniert», sagte der «Kaiser» im «dfb.de»-Gespräch der Woche.

Beckenbauer wünscht sich, «dass Ribéry bleibt». Sollte es den Franzosen jedoch in die Ferne ziehen, wäre das nach Ansicht von Lahm auch aufzufangen. «Natürlich braucht man Topspieler wie Franck und man sollte versuchen, ihn zu halten. Es kann aber auch gehen, wenn Franck weg ist und man sich noch anderweitig verstärkt», sagte der Außenverteidiger in der «tz». «Aber der FC Bayern geht mit Sicherheit nicht unter, wenn Franck Ribéry irgendwann nicht mehr bei uns ist.» Wenn der FC Bayern Ribéry zeige, dass er in der Champions League eine Rolle spielen wolle, werde dieser sicher bleiben.

Im «kicker» forderte Lahm weitere Neuzugänge für die Münchner Mannschaft. Timoschtschuk, Olic und Baumjohann seien «Verstärkungen in die Breite», erklärt der Nationalspieler, «aber wir müssen uns noch weiter verstärken.»
Kritisch äußerten sich Lahm und Beckenbauer über Ex-Trainer Klinsmann. «Wir sind sicher nicht besser geworden. Das einzig Positive ist, dass man etwas gelernt hat», erklärte der Abwehrspieler.

«Beide sind ein Risiko eingegangen. Klinsmann und der Club. Und ich bewunderte damals den Mut. Ein Neuling als Vereinstrainer beim FC Bayern, das war mutig von beiden Seiten», sagte Beckenbauer. «Der Verein hat ihm doch alle Wünsche erfüllt. Es hat aber nicht funktioniert. Das ist wirklich bedauerlich.»

Eine Spitze kam auch von Münchens ehemaligem Coach Ottmar Hitzfeld Richtung Klinsmann. «Besser als ein vielköpfiges Trainerteam einzuarbeiten wäre gewesen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: eine Mannschaft zu formen und Spiele zu gewinnen», sagte Hitzfeld in der «Welt».

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