Mittwoch, 17. Juni 2009

Bayern erteilen Freigabe für Ribéry

Drei Tage bevor sich Uli Hoeneß (57) am vergangenen Freitag in den Urlaub am Cap d’Antibes an der Côte d’Azur verabschiedete, klingelte in seinem Büro noch einmal das Telefon. Am Apparat war ein Mittelsmann des FC Chelsea. Wie beim Anruf die Woche zuvor hatte der Bayern-Manager für den Engländer nur eine Antwort: "Sagen Sie dem Klub: Der FC Bayern ist nicht bereit, Ribéry zu verkaufen!"

Zumindest nicht für die gebotenen 50 Millionen Euro. Bereits vergangenen Sommer hatte sich der Strohmann bei ­Hoeneß gemeldet. Damals mit einem Angebot von 40 Millionen Euro. Der Unterschied: Diesmal hätte der Vorstand, ohne mit der Wimper zu zucken, annehmen können. Grünes Licht vom Aufsichtsrat hatte er bereits.

Das Thema Ribéry (26) stand sechs Tage vor Ablauf der Saison ganz oben auf der Tagesordnung der Aufsichtsratssitzung. Im Saal Barcelona des Münchner Hotels 'The Westin Grand' sprachen die Vorstände Karl-Heinz Rummenigge (53), Karl Hopfner (56) und Hoeneß ganz offen das nervige Drängen des Franzosen auf einen Wechsel an.
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Es ging um die Frage, ob man ihn zum Bleiben zwingt – oder ob er möglicherweise doch abwandern kann. Am Ende fiel die Entscheidung des Gremiums eindeutig aus: Ribéry darf gehen.

"Wir haben bereits bei der letzten Aufsichtsratssitzung das Thema Ribéry besprochen und sind uns alle einig", bestätigt der Aufsichtsrats-Chef Franz Beckenbauer (63) diesen Vorgang gegenüber SPORT BILD. "Wenn er unbedingt gehen will, werden wir uns mit dem Thema beschäftigen."

Vorausgesetzt: Die Ablöse stimmt. Hoeneß stellt indes klar: "Wir haben nie gesagt, dass wir ihn verkaufen wollen. Wenn wir Ribéry abgeben würden, dann müsste ein Klub schon etwas Verrücktes tun. Und danach sieht es im Moment ja nicht aus."

So pokert der Manager gezielt die Ablösesumme hoch! Die Bayern drehen den Spieß einfach um. Hatten sie zuvor stets versucht, Ribéry den Verbleib in München schmackhaft zu machen, legen sie den Wechsel nun in seine Hand. Will er gehen, muss er ein Rekordangebot präsentieren.

sportbild.de

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