Montag, 11. Mai 2009

Van Gaal: Bayern mit dem schlechtesten Blatt

Beim Poker um und mit Louis van Gaal scheint es für den FC Bayern kein Happy End zu geben. Denn offensichtlich sitzen nicht nur die Münchner und der AZ Alkmaar am Spieltisch, sondern auch Fenerbahce Istanbul, Newcastle United und neuerdings auch ein Big Player: Real Madrid. Für den spanischen Meister ist nach zwei derben Niederlagen (2:6 daheim gegen Barcelona und 0:3 in Valencia) die Titelverteidigung geplatzt.

Und wer weiß, wie bei den 'Königlichen' die Uhren ticken, ahnt, dass damit die Tage von Juande Ramos als Trainer von Real gezählt sind. Eigentlich ist schon die Heimpleite gegen den Erzrivalen Barca ein Grund zur fristlosen Kündigung am Estadio Santiago Bernabeu.

Im Vergleich mit den Madrilenen besitzt FCB-Manager Uli Hoeneß das deutlich schlechtere Blatt. Nicht nur, dass in der spanischen Hauptstadt vier holländische Asse spielen (Ruud van Nistelrooy, Rafael van der Vaart, Arjen Robben und Wesley Sneijder), auch die finanziellen Möglichkeiten der Spanier könnten Hoeneß & Co. zum Ausstieg aus der Hängepartie zwingen. Dass Alkmaar-Boss Dirk Scheringa nach wie vor auf Erfüllung des Vertrages mit van Gaal pocht, scheint jedenfalls kein Bluff zu sein.

Von einer Ausstiegsklausel van Gaals nach Gewinn der Meisterschaft in Holland will der Banken-Chef nichts wissen: "Dafür hat er ein gutes Gehalt bekommen. Ich denke, sogar das beste Gehalt in den Holland." Beim FC Bayern habe man noch nicht begriffen, dass AZ Alkmaar Ambitionen in der Champions League habe und van Gaal daher behalten wolle. Der Trainer habe im vorigen Jahr seinen Vertrag "bei vollem Verstand" bis Mitte 2010 verlängert. Klingt nach Ablöse in Millionen-Höhe, die Hoeneß nicht bezahlen will.

Für Madrid, das sich gerade im Wahlkampf um die neue Klub-Präsidentschaft befindet, sind zwei bis drei Millionen Ablöse für den Holländer das kleinste Problem – man könnte auch von Peanuts sprechen. Im Gegenteil, die Kandidaten überbieten sich wieder einmal mit wahnwitzigen Versprechungen für ihre Amtszeit. Von Spielerverpflichtungen wie z.B. von Cristiano Ronaldo oder Franck Ribery ist die Rede.

So ahnt wohl auch Hoeneß, dass mit seinen 'drei Bauern' auf der Hand (er selbst, Karl-Heinz Rummenigge und Finanzvorstand Karl Hopfner) kein Blumentopf zu gewinnen ist. "Ich halte den Wechsel im Moment für sehr gefährdet", sagte der 57-Jährige dem 'kicker'.

Trotzdem bleibt es spannend, ob die Bayern bis zum Schluss im Spiel bleiben. Einen Blick in die Karten gewährt jedenfalls keiner. "Wir haben bisher nur Kontakt mit dem belgischen Verband gehabt. Von Real Madrid, Fenerbahce, Newcastle United - keiner hat sich bislang bei uns gemeldet", sagte Scheringa dem 'Telegraaf'.

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