Montag, 11. Mai 2009

Poker spitzt sich zu: Diego doch zu Bayern?

Geht Diego zu Juventus Turin? Oder doch noch zum FC Bayern? Oder bleibt er sogar ein weiteres Jahr in Bremen? - Es ist ein noch nicht entschiedener Poker um den Bremer Starspieler, und Werder-Sportdirektor Klaus Allofs hält das beste Blatt in der Hand.

Nur soviel ist klar: der von italienischen Zeitungen gemeldete Wechsel zu Juve ist noch nicht perfekt. «Das wäre falsch, wenn sie das behaupten», versicherte Allofs nach dem dritten Derby-Erfolg gegen den Hamburger SV am Sonntagabend. Und antwortete auf die Frage nach einem Bayern-Angebot lächelnd: «Kein Kommentar.»

Die Münchener sind offensichtlich auch noch an Diego dran, denn Bayern-Manager Uli Hoeneß ist sich mit Allofs einig: «Alles, was über seine angebliche Einigung mit Juventus Turin bisher gemeldet wurde, sind nur die üblichen Wasserstandsmeldungen.» Er habe «das Gefühl, dass Diego im Prinzip zum FC Bayern will», sagte er der «Süddeutschen Zeitung». Der Spieler, der wegen eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel in dieser Saison womöglich kein Bundesligaspiel mehr bestreiten wird, hält sich mit Aussagen zurück.

Allofs sieht sich nicht unter Zugzwang, kokettiert auch mit einem Verbleib des brasilianischen Nationalspielers in Bremen. «Wir müssen Diego nicht verkaufen. Wir haben mit ihm einen Vertrag bis 2011», versicherte der Werder-Sportdirektor. Im «Sportclub» des NDR erklärte er: «Wir prüfen im Moment, ob es Sinn macht, einen ganz wertvollen Spieler abzugeben, der unsere Fans Woche für Woche begeistert, oder den Spieler glücklich zu machen und Geld in die Kasse zu holen.»

Wieviel Geld Werder in die Kasse holen könnte, hängt davon ab, inwieweit Juventus und Bayern den Preis hochtreiben. Doch bei den Bayern warten alle auf den neuen Trainer, der auch einem möglichen Diego-Transfer zustimmen sollte. Für die Bremer wäre es am besten, wenn Franck Ribery München verlässt, denn dadurch würden die Bayern neues Mittelfeld-Personal benötigen und könnten mit den Einnahmen das Juve-Angebot von geschätzten 25 Millionen Euro überbieten.

Allofs ist ein ausgebuffter Zocker und kann warten. Immerhin lässt er sich bei den Absprachen mit Diego ins Blatt schauen. Bei der überraschenden Vertragsverlängerung im September 2007 war abgesprochen: «Wenn es ein Angebot gibt, das außergewöhnlich gut ist, was im Klartext heißt, dass er sehr, sehr viel mehr Geld verdienen kann als bei Werder Bremen, und gleichzeitig beinhaltet es auch eine Transfersumme, die auch für Werder interessant ist, dann machen wir uns Gedanken.» Das habe Werder auch bei anderen Spielern so gemacht, etwa bei dem 2007 zu Bayern gewechselten Miroslav Klose.

Die Variante, dass Diego in Bremen bleibt, ist sicher die unwahrscheinlichste. Schließlich fehlen den Bremern nach fünf Jahren Champions League in Serie in der kommenden Saison rund 15 Millionen Euro in der Kasse. «Werder ist nun mal ein Verein mit begrenzten Mitteln. Wir haben keinen Abramowitsch oder Berlusconi», sagte

Allofs: «Wir müssen von Zeit zu Zeit Spieler abgeben.»

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