Montag, 25. Mai 2009

Bayern, Uli Hoeness schoss Klinsmann herab

Klinsmann Trainer "mit der größten Machtfülle"

Klinsmann sei "der Trainer in der Geschichte des FC Bayern mit der größten Machtfülle" gewesen, sagte Hoeneß: "Seine Wünsche wurden nicht erfüllt, sondern übererfüllt. Davon zu reden, er habe nicht durchsetzen können, was er wollte, ist falsch." Klinsmanns einziger konkreter Vorschlag sei die Verpflichtung des US-Angreifers Landon Donovan gewesen, "von dem Hermann Gerland sagt, der würde bei ihm nicht mal in der 2. Mannschaft spielen". Es sei "ein Riesenunterschied", sagte Hoeneß weiter über den früheren Bundestrainer Klinsmann, "eine Nationalmannschaft oder eine Bundesliga-Mannschaft zu trainieren. Wenn ich beim Nationalteam ein Problem mit einem Spieler habe, kann ich den austauschen - das geht im Verein nicht".

Für Klinsmanns Rauswurf "waren am Ende nicht die Ergebnisse entscheidend, sondern das Verhältnis zur Mannschaft". Das war laut Hoeneß lange nicht so positiv, wie Klinsmann es zuletzt in dargestellt hatte. Auch der "Gefälligkeitsjournalist" (Hoeneß) Günther Jauch, der Klinsmann interviewt hatte, bekam sein Fett weg. Hoeneß mutmaßte, Klinsmanns Berater Roland Eitel (Hoeneß: "diese Eitel-Mischpoke") habe "die Fragen vorher aufgeschrieben und Jauch hat sie vorgelesen. Sowas kennen wir ja". Eitel wollte sich zu den Vorwürfen nicht äußern. Doch Hoeneß nahm in erster Linie Klinsmanns Gesprächspartner ins Visier.

Jauch habe Klinsmann "eine Plattform gegeben, Dinge zu erzählen, die nicht stimmen, und ohne kritische Fragen zu stellen", moserte Hoeneß. Jauchs Aussage, Klinsmann sei "der Barack Obama des deutschen Fußballs", brachte ihn richtig auf: "Wenn Jürgen der Obama des deutschen Fußballs ist, dann bin ich Mutter Teresa." Trotz allem beschloss Hoeneß die kurze Ära Klinsmann mit einem versöhnlichen Fazit: "Ich bin nach wie vor der Meinung, dass es einen Versuch wert war."

stern

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